Das Alter spielt überhaupt keine Rolle?
Wenn natürlich sehr lange Einarbeitungszeiten dazu führen könnten, dass die Restarbeitszeit nicht mehr ausreicht oder zu gering wird, dann muss man genauer überlegen, ob das zeitlich noch passt.
Verjüngung ist in der Personalplanung selbstverständlich ein Thema. Gewisse Schlüsselpositionen müssen auf längere Sicht besetzt werden. Das wird auch getan. Unser jüngster Betriebsleiter ist zum Beispiel unter 30 Jahre, unser Werkstattleiter ist ebenfalls um die 30 Jahre und unser technischer Leiter noch unter 40 Jahre.
Verjüngung findet auch über Ausbildung statt. Hier investieren wir auch viel und können bei Verrentungen entsprechend Jüngere nachrücken lassen. Diese profitieren nicht nur während der Ausbildung, sondern auch in den ersten Berufsjahren von Know how und Erfahrung der Ü50.
Als Unternehmen profitieren wir sehr, wenn wir vorrangig auf Erfahrung und Know-how unserer Mitarbeitenden achten.
Seit zehn Jahren sind Sie in der bmk Gruppe und als Personalleiterin tätig. Was ist Ihnen in Ihrer Tätigkeit wichtig?
Zehn Jahre, richtig. Ich war in der gleichen Situation, wie viele Ü50-Zugänge aus den letzten Monaten. Mit Mitte 50 kam ich mit meinem früheren Arbeitgebenden nicht mehr zurecht. Arbeit macht mir Spaß, aber das Miteinander muss passen.
Ich habe eine damals noch übliche „Gesuche-Anzeige“ geschaltet. Ich habe eine pfiffige Anzeige mit dem Titel „Will mit 55 nochmals durchstarten“ veröffentlicht. Dann meldete sich die bmk bei mir. Das war schon einmal ein sehr guter Einstieg.
Zurück zur Frage: Ich setze auf das persönliche Gespräch mit Bewerbenden, auf eine individuelle Personalarbeit. In unserer Unternehmensgröße ist das möglich. Damit fallen keine verborgenen Talente durch das Raster anonymer Portale. Das ist ein Vorteil.