Auszüge aus dem Interview:
Steine, Schotter, Splitte, Sande – das alles muss in riesigen Anlagen produziert werden. Als Steinbruchbetreiber sind Sie in einer energieintensiven Branche tätig. Wie viele Kilowattstunden verbrauchen Sie im Jahr?
Schneider: Richtig, unsere Branche ist extrem kapitalintensiv. Von Muldenkippern über Förderanlagen bis hin zu Verladetechnik: Das alles kostet viel Geld. Nicht nur in der Anschaffung, sondern vor allem auch im Betrieb.
Waibel: Die Energiekosten sind dementsprechend hoch – zum Beispiel wegen der riesigen Brechanlagen in unseren Werken. Allein in unserem Steinbruchbetrieb in Talheim sind es 2,7 Millionen Kilowattstunden (kWh) pro Jahr.
Was war der Auslöser dafür, dass Sie ein Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 eingeführt haben?
Waibel: Als energieintensives Unternehmen ist das Thema Energiemanagement für uns überlebenswichtig, und zwar nicht erst seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine und der damit gestiegenen Energiekosten. Bereits 2014 haben wir deswegen ein Energiemanagementsystem eingeführt. Mit der Hilfestellung der DIN EN ISO 50001 konnten wir die sogenannten Significant Energy User (SEUs) identifizieren, beleuchten und die Prozesse optimieren.
Schneider: Es geht bei uns also um die stetige Durchleuchtung. Bei so viel Energiebedarf haben wir – mithilfe der DIN-Normen – unsere Arbeitsweise grundsätzlich hinterfragt und Maßnahmen zu mehr Energieeffizienz getroffen.
Können Sie beziffern, was das jährlich an Einsparungen mit sich bringt?
Waibel: Die Entwicklung ist für uns positiv. Wir sparen jedes Jahr ein bisschen mehr Energie ein.
Schneider: Und setzen neue Maßnahmen um.
Waibel: Genau, wir sind gerade dabei, für 2024 die Leerlaufzeiten großer Motoren zu optimieren. Außerdem schauen wir uns gerade die Fahrtwege unserer Dieselfahrzeuge in den Steinbrüchen an. Bergauf verbrauchen sie mehr. Muss das sein? Oder gibt es eine andere Lösung mit einer verbesserten Wegeführung? Das sind Fragen, die uns aktuell umtreiben.
Schneider: Zu Ihrer Frage: Ja, wir können die Einsparungen beziffern. Am eindrücklichsten ist der Vergleich von 2014 bis 2022. Allein an unserem Standort in Öhringen konnten wir etwa 336.844 kWh Strom und 213.612 Liter Diesel einsparen. So reduzierten wir die Energiekosten um circa 281.208 Euro.
Welche weiteren Maßnahmen haben Sie getroffen? Sie werben ja unter anderem mit einer mobilen Recycling-Brechanlage, einem umweltfreundlichen Dozer und Ihren Umweltschutz-Initiativen.